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Über uns

Wer oder was sind eigentlich Pfadfinder?

Jeder hat schon mal davon gehört, aber keiner weiß so genau, was das eigentlich ist: ein Pfadfinder. Man munkelt, sie umarmen Bäume und sind immer nur draußen unterwegs.
Die Pfadfinderei ist eine weltweite Jugendbewegung und in fast allen Ländern vertreten. Ihr Gründer war Robert Baden-Powell, ein britischer Militäroffizier. Er hatte die Vision, die Pädagogik seiner Zeit (Anfang des 20. Jahrhunderts) zu revolutionieren, weg vom Autoritären, hin zum Liberalen. Er wollte Kinder zu kreativen, freien und selbstständig denkenden Köpfen erziehen. Die Bewegung setzt sich außerdem für Frieden und Gemeinschaft ein, die über Schicht- und Ländergrenzen hinweg gehen.

Schön und gut, aber stimmt es jetzt, dass Pfadfinder Regenwürmer essen und Kekse verkaufen? Was machen Pfadfinder gemeinsam?
Das ist das Schöne und Einzigartige an unserer Organisation: Wir treffen uns nicht für eine spezifische Aktivität, unsere Aktionen sind nicht eingeschränkt. Wir sind naturverbunden, gehen zum Beispiel gemeinsam zelten oder wandern. Doch wir entscheiden gemeinsam – Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – wie unsere Aktionen aussehen. Die Hauptsache ist, voneinander und miteinander zu lernen und Abenteuer zu erleben. Also ja, es kann vorkommen dass wir Kekse verkaufen und es gibt bestimmt den ein oder anderen Verrückten unter uns, der auch Regenwürmer isst! Und alten Omas helfen wir liebend gern über die Straße 😉

 

Gemeinsam unterwegs

In der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg erleben wir gemeinsam Abenteuer und lernen, für uns und für andere in der Gruppe Verantwortung zu übernehmen. Das pädagogische Prinzip des Pfadfindens ist dabei erstaunlich einfach: Kinder und Jugendliche erziehen sich mit Unterstützung von Leiterinnen und Leitern selbst. Jede und jeder bringt seine Fähigkeiten in die Gruppe ein. Die Kinder und Jugendlichen treffen sich in ihren Altersstufen in wöchentlichen Gruppenstunden. Hier planen sie gemeinsam ihre Aktionen und Projekte. Unterstützt und begleitet werden sie dabei altersgerecht von ihren Leiterinnen und Leitern. Höhepunkte des Jahres sind dabei die kleinen und großen Fahrten und Freizeiten, wie zum Beispiel in Zelt- oder Sommerlagern.

»Verlasst die Welt ein wenig besser, als ihr sie vorgefunden habt.« – Robert Baden-Powell, Gründer der Pfadfinderbewegung

 

Die Altersstufen

Die Gruppen sind nach Alter aufgeteilt; das macht die Selbsterziehung einfacher und fordert jede und jeden. Innerhalb der großen Gruppe einer Altersstufe bilden sich Kleingruppen, um jedem die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen. Die Wölflinge (6 - 9 Jahre) entdecken vor allem ihr alltägliches Umfeld und versuchen, es nach ihren Wünschen zu gestalten. Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder (9 - 12 Jahre) suchen und erleben Abenteuer. In ihrem Alter entdecken sie sich selbst, nehmen sich immer stärker als Mädchen und Jungen wahr. »Wagt es« ist das Leitbild der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (12 - 15 Jahre). Sie brechen aus ihrem Alltag aus, stecken sich Ziele und versuchen, sie zu erreichen. Roverinnen und Rover (ab 15 Jahren) treffen Entscheidungen für ihre Zukunft. Sie packen an und entdecken die Welt mit ihren Menschen und Kulturen. Volljährige Mitglieder können sich als Leiterinnen und Leiter engagieren. Sie leiten und begleiten in Teams die Gruppen. Methoden und Grundlagen dazu lernen sie in der verbandseigenen Ausbildung.

»Ohne Abenteuer wäre das Leben tödlich langweilig.« – Robert Baden-Powell, Gründer der Pfadfinderbewegung

 

Typisch Pfadfinden

Gerechtigkeit ist uns Pfadfinderinnen und Pfadfindern in der DPSG ein wichtiges Anliegen. Wir engagieren uns gegen Armut in Deutschland und in der Welt und setzen uns für echte Gleichberechtigung ein. Wir lernen Kinder und Jugendliche aus aller Welt kennen und knüpfen internationale Kontakte. Menschen mit Behinderung sind als Pfadfinderinnen und Pfadfinder aktiv. Das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen ist für uns selbstverständlich. Durch einfaches Leben versuchen wir, Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen.

 

Engagiert für den Frieden

Gewaltfreies Zusammenleben ist nicht immer leicht, aber ein Ziel des Pfadfindens. Im Kleinen und Großen setzen wir Pfadfinderinnen und Pfadfinder uns für den Frieden weltweit ein. Mit dem Friedenslicht aus Bethlehem setzen wir gemeinsam mit Pfadfinderinnen und Pfadfindern aller Welt jedes Jahr an Weihnachten ein Zeichen für den Frieden in der Welt.

 

Pfadfinder im Allgemeinen

Es begann im Juli 1907 in England mit einem Zeltlager auf Brownsea Island: Baden-Powell, kurz B.P., sammelte eine Gruppe von etwa 20 Jungen der oberen und mittleren Gesellschaftsschichten, teilte sie in Fünfergruppen ein und übertrug jedem bestimmte Aufgaben, die besonders vom Leben in freier Natur geprägt waren. Die Jungen sollten durch das Prinzip „Learning by doing“ sowohl ihre persönlichen wie praktischen Fertigkeiten trainieren. Nach den Erfahrungen auf Brownsea Island wollte B.P. allen jungen Menschen ermöglichen, sich zu verantwortungsbewussten Bürgern zu entwickeln, die sich für die Gesellschaft einsetzen und die offen sind für ihre Mitmenschen, unabhängig ihrer Herkunft oder möglicher Unterschiede. Die Pfadfinderidee war geboren. Schnell wuchs diese Idee zu einer internationalen Jugendbewegung. Heute gibt es in fast allen Ländern auf der Welt Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die die Idee von B.P. weiterleben. 1909 entstand die Bewegung der Pfadfinderinnen, denn auch Mädchen begannen sich schnell für die Pfadfinderei zu interessieren, und wollten, sicher auch durch die aufkommende Frauenbewegung stark beeinflusst, in diese Gemeinschaft aufgenommen werden. 1920 fand das erste Weltpfadfindertreffen (Jamboree) statt. Rund 8000 Pfadfinder aus den verschiedensten Ländern, auch aus ehemals verfeindeten Ländern des 1. Weltkriegs kamen in England zusammen. Heute noch treffen sich alle vier Jahre Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der ganzen Welt, um gemeinsam den internationalen Charakter der Pfadfinderbewegung zu leben. Da auch immer mehr jüngere Kinder in die Pfadfinderei strebten, entwickelte B.P. eine eigene altersgemäße Spielidee für Kinder ab ca. 7 Jahren. Vorlage hierfür waren die Mowgli-Geschichten aus dem Dschungelbuch von Rudyard Kipling, einem englischen Schriftsteller und Freund von B.P..

In Deutschland wurde die DPSG, die deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, als Pfadfinderverband im Jahr 1951 in Altenberg bei Köln gegründet. Die Anfänge unseres Stammes liegen in der Gründung einer Siedlung im Jahr 1992 und der Stammesgründung im Jahr 1998. Seit dieser Zeit wurden viele Sommerlager und andere Aktionen durchgeführt und manche Pfadis von früher sind heute als Eltern im Stamm aktiv. Heute schreiben wir diese Geschichte, die mit B.P. begonnen hat aktiv in Freiburg weiter und machen uns als Pfadfinderinnen und Pfadfinder in seinen Spuren auf den Weg! Verbunden mit den deutschen Pfadfindern, aber auch in der Freundschaft mit Pfadis der ganzen Welt.